Die Königin hat einen deutlich längeren Hinterleib als die anderen Stockbewohner. Auch sie besitzt einen Stachel, doch sie stirbt nicht nach Einsatz desselben. Sie nutzt ihn allein dazu, nach dem Schlüpfen ihre Rivalinnen zu töten, denn oft wachsen mehrere Jungköniginnen im Stock heran.
Ein bis zwei Wochen nach dem Schlüpfen macht sich die Königin auf zu ihrem Hochzeitsflug. Dabei paart sie sich mit bis zu 20 Drohnen aus verschiedenen Völkern und speichert deren Spermien in ihrer Samenblase. Diese reichen dann für die Befruchtung ihrer Eier ihr Leben lang. Die Drohnen fallen direkt nach dem Akt tot zu Boden.
Aus befruchteten Eiern entwickeln sich Arbeiterinnen und aus unbefruchteten die Drohnen.
Im Gegensatz zu den Arbeiterinnen, die im Sommer nur ungefähr 45 Tage lang leben, kann eine Königin bis zu 5 Jahre alt werden. In dieser Zeit hat sie zwei Aufgaben inne:
Durch Eiablage den Fortbestand des Volkes und durch Abgabe von Pheromonen das Überleben dieses komplexen Staates sichern. Diese Duftstoffe stärken unter anderem den Zusammenhalt des Volkes, hemmen die Geschlechtlichkeit der Arbeiterinnen, unterstützen deren Lernverhalten und sorgen insgesamt für Wohlbefinden im Volk. Außerdem signalisieren sie den richtigen Zeitpunkt für die Aufzucht einer neuen Königin, zum Beispiel, wenn sich das Volk teilen muss, weil es zu groß geworden ist (Schwärmen).
Sie ist das einzige Weibchen im Stock, das Eier legt.
Permanent wird sie von ihrem Hofstaat umsorgt und gefüttert, was unter anderem nötig ist, weil sie teilweise so viele Eier legt, dass das Gewicht der Eier ihr eigenes übersteigt (1000-2000 pro Tag).